Die Wiese strahlt eine große Ruhe aus. Sie liegt wie ein Niemandsland am Straßenrand, ein Fleckchen der Ruhe neben den geschotterten Vorgärten der Eigenheimbesitzer. Sie ist eine Oase der Nutzlosigkeit, auf der alles freigiebig wächst und da ist.
Oft verweile ich am Zaun und lasse meinen Blick auf dem Grün ruhen, das im Laufe der Jahreszeiten seine Tönung verändert. Ich freue mich am reifenden Obst - den kleinen Birnen, den sich rötenden Äpfeln...und wünsche allen so eine Oase am Wegrand.
Ein Blumenkasten hat im Winter begonnen, sich aufzulösen. Die Rückwand aus Terracotta bröselt. Und auch ein Weidenkorb beginnt zu verrotten. Wir stellen sie zwischen die Efeu bedeckten Beete und bepflanzen sie vorsichtig
Das Dachfenster ist mit Tautropfen übersät. Sie glitzern wie ein Koffer voller Diamanten. Zwei Tulpenknospen recken sich der Sonne entgegen. Ich staune über diese verschwenderische Fülle. Sie macht alle meine Pläne und Vorhaben für heute zunichte.
Jede einzelne Flocke ist ein Kunstwerk! Millionen von Schneeflocken funkeln, blitzen und blinken - schöner als jede Auslage eines Juwelierladens.
Erster Schnee - Zauber des Neuen. Ich lasse mich gerne anstecken davon und sehe die Welt neu.