In einem Meditationskurs, an dem ich teilnehme, gibt es zwischen den Zeiten des stillen "Sitzens" fünf Minuten schweigenden Gehens: Wir gehen hintereinander im Kreis. Dabei ergibt sich ein guter Abstand, der den Menschen vor uns und hinter uns Raum schenkt, bei sich zu bleiben. Auch mir hilft der Abstand bei mir zu bleiben und die Sammlung aus der vorangegangenen Meditation fortzusetzen.
In Achtsamkeit rolle ich einen Fuß nach dem Anderen ab, spüre die Fußsohle und ihr Abheben und Aufsetzen auf dem Teppichboden. Es ist eine Wohltat. Erstaunlicherweise setzt sich die Meditation auf dem Kissen im Gehen fort, sie wird beinahe vertieft. Ich genieße es!
Fortan gehe ich mit Freude im Alltag die kleinen Wege bewusst: in den Keller, ins Obergeschoss, zum Bäcker, zum Briefkasten. Viele kleine Meditationszeiten ergeben sich, in denen ich "in mich gehe". So einfach kann Meditation im Alltag sein! Sie lehrt mich auch im übertragenen Sinne, einen Schritt nach dem anderen zu machen. So entgehe ich der Versuchung, alles auf einmal zu tun und werde mit Ruhe und Gegenwärtigkeit beschenkt- einer Quelle der Freude.
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