Als ich still werde, bemerke ich erst das Tempo, in dem ich den Tag über unterwegs war.
Ich atme ein und aus. Welche Wohltat ist es, zur Ruhe zu kommen. Einfach gehen statt rennen. Den Augenblick wahrnehmen. Ein Sonnenstrahl durchleuchtet die herzförmigen Lindenblätter. Ihre Blattadern schimmern wie feine Federzeichnungen. Mit den Augen trinke ich das Grün.
Auch beim Schreiben kann ich dahinfliegen oder mir Zeit lassen. Beim Schreiben mit der Hand kann ich bewusst ein Wort nach dem anderen notieren. Es kommt nicht darauf an, viel zu schreiben und schnell etwas zu erledigen. Eine Spur langsamer ist sogar noch zielgerichteter und sie kann bewusst vollzogen, ein Genuss sein.
Viel Kraft kostet die Hetzerei. Schritt für Schritt gelingen die Dinge leichter, der Kopf wird freier und das Herz kommt mit. Die Tempi von Herz und Kopf und Hand oder Fuß kommen in Einklang.
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